AG Venezianisches Kreta

Kreta unter venezianischer Herrschaft (1211-1669)

Die Insel Kreta gelangte 1211 in der Folge des 4. Kreuzzugs in den Besitz Venedigs und war bis zur endgültigen osmanischen Eroberung 1669 als Schnittstelle zwischen Ost und West die wichtigste Kolonie der Inselrepublik. Während der venezianischen Herrschaft entwickelte sich hier eine Gesellschaft und Kultur im Spannungsfeld byzantinisch-orthodoxer Mehrheitsbevölkerung und venezianisch-katholischer Oberschicht. In dem genannten Zeitraum sind Hunderte von Kirchen bzw. Kirchenausmalungen entstanden, die einerseits die Fortsetzung der byzantinischen Tradition, andererseits die Übernahme westlicher Elemente reflektieren. Am Beispiel der materiellen Hinterlassenschaft Kretas lassen sich in exemplarischer Weise verschiedene Formen der Begegnung, des Austausches und der wechselseitigen Beeinflussung von byzantinischem und westlichem Kulturkreis im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit erforschen.