Monks, Merchants and Artists in the Eastern Mediterranean. The Relations of Byzantium to the Arab Near East (9th to 15th c.)

Bis zur Eroberung durch die von Muhammad zum Islam bekehrten arabischen Stämme im 7. Jahrhundert gehörten Syrien und Ägypten zu den wichtigsten Provinzen des byzantinischen Reiches und zwar nicht nur in ökonomischer und politischer Hinsicht sondern auch im Bereich der Kultur. Antiochia und Alexandria stellten neben Konstantinopel die wichtigsten intellektuellen Zentren dar, während Jerusalem von den Kaisern zum religiösen Zentrum der Christenheit ausgebaut wurde. Die islamische Eroberung führte zwar einerseits zu einer Abwanderung der griechisch-sprachigen Oberschicht. Andererseits blieb die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin christlich und auch die spätantike-frühbyzantinische Kultur wurde keinesfalls aufgegeben, sondern in sich immer wieder verändernder Form weitergegeben und den gesellschaftlichen Bedingungen angepasst. Die sich allmählich herausbildende islamische Kultur wurde stark davon geprägt, bis sie schließlich im 9. Jahrhundert ihre sogenannte klassische Form gefunden hatte. Byzanz durchlief dabei in Folge der arabischen Eroberungen ebenfalls vom 7.-9. Jahrhundert einen tiefgreifenden Wandlungsprozess, durchaus auch in Auseinandersetzung mit und in Abgrenzung vom Islam.

Standen sich also im Rahmen der ideologischen Selbstdarstellung ab etwa dem 9. Jahrhundert zwei scheinbar in sich geschlossene Gesellschaften gegenüber, so bestand in der Realität ein reger Austausch mit einer Vielzahl von Kontakten, sowohl auf institutioneller als vor allem aber auch auf individueller Ebene. Große Bedeutung kam dabei ohne Frage den arabischsprachigen Christen zu, die in besonderer Weise geeignet waren, als Vermittler bzw. cultural-brokers zu agieren. Ziel der Tagung soll es dabei sein, für die Zeit vom 9. Jahrhundert an diesem vielfältigen Austausch zwischen Byzanz und der arabischsprachigen Welt, seien es nun Muslime oder Christen, auf ganz verschiedenen Ebenen, in der Politik, der Religion, der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Kunst und Literatur oder im täglichen Zusammenleben in den Grenzregionen nachzugehen. Im Vordergrund sollen dabei wenn möglich die konkreten Akteure in diesem Austauschprozess stehen: Reisende, Händler oder Gesandte, Kriegsgefangene ebenso wie Mönche, Kleriker oder Künstler und Gelehrte.

Organisiert von Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch und Prof. Dr. Vasiliki Tsamakda

Programm

Abstracts

Förderung

WissenschaftsCampus Mainz, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Johannes-Gutenberg Universität/Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften
 

Publikation

Chitwood / J. Pahlitzsch (Hrsg.), Ambassadors, Artists, Theologians. Byzantine Relations with the Near East from the Ninth to the Thirteen Centuries, BOO 12 (Mainz 2019).

Termin:
17.10.2012, 12:18 - 19.10.2012
Veranstalter:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz
Veranstaltungsort:
55116 Mainz
Straße:
Alte Universitätstraße 19