Forschung
Der Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz/Frankfurt erforscht die vielfältigen kulturellen Transfer-, Austausch- und Rezeptionsprozesse von der Antike bis in die Neuzeit und gleichzeitig von Europa in den Orient, die von Byzanz ausgingen oder an denen Byzanz beteiligt war. Aspekte des Kulturwandels und der Kontinuität, Kulturkontakte und Kulturtransfer sowie Wirkung und Rezeption sind dabei von besonderem Interesse.
Im Zeitraum 2019-2025 rückt das Forschungsprogramm die Frage in den Mittelpunkt, wie Wissen, Ideen und Objekte im euromediterranen Raum zirkulierten und welchen Translationsprozessen sie unterworfen waren. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle von Byzanz als kultureller Mediator einerseits von der Antike über das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit und andererseits von Europa in den islamisch beherrschten Nahen Osten. Forschungen zu diesen Fragen sind im Themenschwerpunkt Byzanz zwischen Orient und Okzident: Aneignung, Übersetzung und Verbreitung von Wissen, Ideen und Objekten gebündelt. Die Betrachtung der Kulturgeschichte des euromediterranen Raums mit Byzanz als Fokus eröffnet eine völlig neue Perspektive auf diese komplexen kulturellen Prozesse, die dazu beiträgt, die Dichotomie zwischen den stereotypischen Konzepten von Orient und Okzident zu überwinden und so eine auf Westeuropa fokussierte eurozentrische Sichtweise zu vermeiden.
Das Forschungsprogramm umfasst größere interdisziplinäre Themenschwerpunkte (TSP), Arbeitsgruppen und Einzelprojekte.
Themenschwerpunkte
Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption