Neues Forschungsstipendium beim Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz eingerichtet

Mainz. Um den Forschungsstandort Mainz im Bereich der Byzantine Studies enger mit der internationalen Fachwelt zu vernetzen, wurde das Wolfgang Fritz Volbach-Fellowship geschaffen. Dieses ermöglicht ausländischen promovierten Wissenschaftlern, die zum Themenfeld des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident arbeiten, einen einmonatigen Forschungsaufenthalt in Mainz, die Nutzung der vorhandenen Bibliotheken und wissenschaftlichen Infrastrukturen sowie den interdisziplinären fachlichen Austausch.

Ressourcen

Die Bibliothek des Römisch-Germanischen Zentralmuseums ist mit einem Bestand von etwa 170.000 Medieneinheiten und 2000 Zeitschriften eine der größten und bedeutendsten Spezialbibliotheken zur Archäologie der alten Welt in Europa. In Kombination mit den umfangreichen Beständen der Bibliotheken an der Johannes Gutenberg-Universität, vor allem des Arbeitsbereichs Byzantinistik am Historischen Seminar sowie der Abteilung Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, sind exzellente Voraussetzungen für Forschungen zu allen Aspekten der Byzantinischen Kultur gegeben.

Abgesehen von Bibliotheksbeständen bieten die Sammlung des RGZM, die zahlreiche byzantinische Originale und Repliken umfasst sowie die Sammlung des Prinzen Johann Georg zu Sachsen im Landesmuseum Mainz (Dauerleihgabe des Instituts für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft) Referenzmaterial für Forschungen zur Archäologie, Kunstgeschichte und materiellen Kultur.

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Mehr Informationen zu den Konditionen und zur Bewerbung finden Sie hier.

Der Namenspate: Wolfgang Fritz Volbach

Das Fellowship ist nach dem bedeutenden Archäologen und Kunsthistoriker Wolfgang Fritz Volbach († 1988) benannt, der 1892 in Mainz geboren wurde. Volbach studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Mittelalterliche Geschichte an den Universitäten Tübingen, München, Berlin und Gießen. Volbach hat während seiner langjährigen wissenschaftlichen Karriere maßgeblich die Erforschung spätantiker und byzantinischer Denkmäler in Deutschland mit geprägt. So war er seit 1917 an der Abteilung für Altchristliche und Byzantinische Kunst des Kaiser-Friedrich-Museums in Berlin beschäftigt, deren Leitung ihm von 1930-1933 oblag. Von 1950-1953 hatte er das Amt des zweiten Direktors des RGZM inne und bekleidete von 1953-1958 den Posten des Museumsdirektors. Ganz im Sinn des Ansatzes des Leibniz-WissenschaftsCampus überschritt er mit seinen Forschungen zur frühchristlichen und mittelalterlichen Archäologie und Kunst die traditionellen Fachgrenzen. Dabei kooperierte er mit namhaften Vertretern der Byzanzforschung seiner Zeit. Vor allem im Bereich der Grundlagenforschung hat Volbach sich durch die Vorlage zahlreicher Katalogwerke große Verdienste erworben.

Volbachs Aktivitäten und sein wissenschaftliches Profil haben den Boden für die Verankerung der Byzanzforschung am RGZM bereitet, auf dem seine Nachfolger fruchtbar aufbauen konnten. Er ist als einer der Wegbereiter der Byzanzforschung in Mainz anzusehen, ohne den die Gründung des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident unter Federführung des RGZM kaum denkbar gewesen wäre.