Spätantike und mittelalterliche Klöster und Pilgerheiligtümer in Ägypten
Im Zentrum der Untersuchung stehen die spätantiken und mittelalterlichen Klöster und Pilgerstätten in Ägypten. Sehr häufig haben sich an einem verehrten Ort oder im Umkreis eines verehrten Heiligen Klöster entwickelt, die den Pilgerbetrieb organisierten. Dabei spielen sowohl wirtschaftliche Gesichtspunkte, aber auch kultische Erfordernisse und regionale und lokale Traditionen eine Rolle. Wie die klösterliche Entwicklung im Zusammenhang mit der Verehrung eines Asketen steht, lässt sich besonders gut an einigen Anlagen in Mittel- und Oberägypten nachvollziehen. Trotz eines regen Besucherverkehrs handelt es sich dabei um regionale Heiligtümer. Neben solchen regionalen Zentren existierten in Ägypten große Pilgerheiligtümer, allen voran Abu Mina in Unterägypten. Das Verhältnis dieser großen überregionalen Pilgerzentren zu den regionalen und lokalen Pilgerheiligtümern wird ebenfalls thematisiert, wobei vor allem die archäologischen Befunde und die Architektur im Vordergrund stehen. Die architektonischen Erfordernisse, die Anordnung von Gebäuden, das Verhältnis der Sakralbauten zu den öffentlichen und den Privatbauten innerhalb der Klosteranlagen und der Pilgerheiligtümer ermöglichen wichtige Einblicke in die Organisationsstrukturen der regionalen und überregionalen Pilgerheiligtümer und die Klosterarchitektur Ägyptens.