Ausgewählte Quellen zum trapezuntinischen Dialekt und zur Geschichte des Kaiserreiches Trapezunt (1204-1461)

Das Projekt nimmt sich zum Ziel, einige bisher wenig beachtete Aspekte der bemerkenswerten Resilienz des Kaiserreichs Trapezunt (1204–1461) gegenüber osmanischer Eroberung zu beleuchten. Anhand einer kritischen Neuedition des sog. Horoskops von Trapezunt aus dem Jahre 1336 soll erstmals ein systematischer Versuch unternommen werden, die Merkmale des mittelalterlichen pontischen Dialekts herauszuarbeiten, um zu überprüfen, wie sich die geographische und politische Isolierung des Reiches auf sprachlicher Ebene niederschlug. Als zusätzliche Ausgangsbasis für eine Studie des mittelalterlichen pontischen Dialekts sollen neben dem Urkundendossier des Klosters Vazelon und Inschriften auch paraliterarische Mikrotexte herangezogen werden. Eine größere Anzahl solcher Texte, die im Codex Berol. gr. qu. 5 überliefert sind und ein einmaliges Zeugnis vom Übergang von byzantinischer zur türkischen Herrschaft im östlichen Pontosgebiet ablegen, soll erneut kritisch ediert, übersetzt und mit einem ausführlichen historischen Kommentar versehen werden.

Unterstützung

Gerda Henkel Stiftung (2021-2022)

Publikationen

  • R. S. Stefec, Paraliterarische Mikrotexte zur Geschichte des Kaiserreiches Trapezunt. Rivista di studi bizantini e neoellenici 58 (2021, ersch. 2022) 137–196.  
  • R. S. Stefec, Das trapezuntinische Horoskop des Jahres 1336. Ein Beitrag zur Erforschung des mittelalterlichen pontischen Dialekts, Byzantinische Zeitschrift 116, 2023, 285-320.
  • Der Bericht des Georgios Amoirutzes über den Fall von Trapezunt. Rivista di studi bizantini e neoellenici 59 (2022/23) (im Druck)