Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz erhält 1,2 Millionen Euro Förderung

Mainz. Der Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident, eine Plattform für interdisziplinäre Byzanzforschung, war mit seinem im Mai 2014 eingereichten Förderantrag bei der Leibniz-Gemeinschaft erfolgreich und erhält knapp 1,2 Millionen Euro für die Jahre 2015-2018. Die Förderung der Leibniz-Gemeinschaft wird maßgeblich dazu beitragen, Mainz nachhaltig als eines der relevanten Forschungs- und Ausbildungszentren in den Byzantine Studies in Europa zu etablieren. Die bewilligte Fördersumme stellt die Finanzierung der Grundstrukturen sowie den Ausbau des Forschungsprogramms bis Ende 2018 sicher.

Das von der Leibniz-Gemeinschaft initiierte Kooperationsmodell WissenschaftsCampus zielt auf eine gemeinsame Schwerpunktsetzung von Hochschulen und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft ab. Der Mainzer WissenschaftsCampus vernetzt die vor Ort vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen optimal zu einer in Deutschland einzigartigen Plattform für interdisziplinäre Byzanzforschung. Der Verbund wird vom Leibniz-Forschungsmuseum Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) und der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) sowie den Kooperationspartnern Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Landesmuseum Mainz und Rheinisches Landesmuseum Trier gebildet. Die Leitung obliegt einem fünfköpfigen Vorstand. Die Funktion des Sprechers nimmt der Generaldirektor des RGZM, Prof. Dr. Falko Daim wahr. Weiterhin ist das RGZM mit Dr. Jörg Drauschke im Vorstand vertreten, die JGU durch die Fachvertreter für Byzantinistik (Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch), Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte (Prof. Dr. Vasiliki Tsamakda) sowie den Sprecher des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften (Prof. Dr. Jörg Rogge).

2014 hat die Leibniz-Gemeinschaft mit der Förderlinie „Strategische Vernetzung“ im Rahmen des Senatsausschuss Wettbewerbs ein eigenes Instrument zur Unterstützung der WissenschaftsCampi und Forschungsverbünde geschaffen. „Es ist ein großer Erfolg für die Kooperation, dass sich unser Förderantrag im Wettbewerb durchsetzen konnte“, betont Prof. Dr. Falko Daim. Der WissenschaftsCampus Mainz ist einer von zehn derartigen Kooperationen, die von 2015 an von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert werden. „Die Förderung der Leibniz-Gemeinschaft ermöglicht es den beteiligten Professoren, systematisch junge Wissenschaftler über Stipendien zu fördern, den eigenen Nachwuchs in die Forschung einzubinden und so die universitäre Ausbildung eng mit den Forschungsfragen des WissenschaftsCampus Mainz zu verzahnen“, unterstreichen Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch und Prof. Dr. Vasiliki Tsamakda.

Der Wissenschaftsstandort Mainz ist durch die 2011 gegründete Kooperation zu einem Zentrum für Byzanzforschung von internationalem Rang aufgestiegen. Dies wurde durch eine großzügige Anschubfinanzierung der Leibniz-Gemeinschaft und in 2013-2014 durch Sondermittel des Landes Rheinland-Pfalz ermöglicht. „Für eine interdisziplinäre Byzanzforschung ist die Kooperation des Römisch-Germanischen Zentralmuseums mit den einschlägigen akademischen Fächern an der Mainzer Universität unverzichtbar“, erläutert Prof. Dr. Falko Daim.

Von Seiten der JGU sind insgesamt 20 Professoren der Fachbereiche 01, 07 und 09 an der Kooperation beteiligt, allen voran die für das Themenfeld Byzanz unverzichtbaren Fachvertreter der Byzantinistik sowie Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte. Die fachbereichs- und disziplinenübergreifende Institution des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften fungiert dabei als organisatorische Schnittstelle der JGU für die Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Die enge Zusammenarbeit der beteiligten Fächer mit dem Leibniz-Forschungsmuseum in diesem gemeinsamen Verbundprojekt führt zu einer nachhaltigen Profilierung der Geisteswissenschaften an der JGU, von der insbesondere die sogenannten "kleinen Fächer" profitieren.

Bildunterschrift: Zwei Kaiser in einträchtiger Umarmung (um 300). Die Skulptur aus Porphyr wurde nach dem 4. Kreuzzug 1204 nach Venedig verbracht. Sie war ursprünglich auf einem Platz in der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches Konstantinopel aufgestellt. (Foto: JGU / Thomas M. Weber)

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Homepage des WissenschaftsCampus Mainz

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